Einstärken-Linsen brechen Licht nur aus einer einzigen Distanz. Werden beide Augen gleich stark korrigiert kann in eine Distanz z.B. in die Ferne mit beiden Augen scharf gesehen werden. Werden an den Augen unterschiedlich starke IOLs implantiert entsteht die sogenannte Monovision, die es ermöglicht in zwei Distanzen scharf zu sehen.
Herkömmliche sphärische Intraokularlinsen besitzen eine einfache sogenannte sphärische Optik, die nicht speziell ans Auge des Patienten angepasst ist.
Bei asphärischen IOLs werden die Eigenschaften der Lichtbrechung durch die Hornhaut auf der Ebene der Linse so kompensiert, dass das Bild auf der Netzhaut möglichst scharf wird. Damit wird das Kontrastsehen verbessert und Blendung in der Dämmerung reduziert.
Eine torische IOL ist so geschliffen, dass die Hornhautverkrümmung des Auges korrigiert werden kann. Diese muss im richtigen Winkel implantiert werden damit das Licht auf der Netzhaut in einen Punkt gebündelt wird.
Es ist bekannt, dass gerade Licht mit kurzen Wellenlängen wie UV-Licht und blaues Licht die Netzhaut besonders schädigen resp. das Fortschreiten der altersbedingten Makuladegeneration beschleunigen. Dies konnte mit mehreren Studien bewiesen werden. Deshalb wird davon ausgegangen, dass IOLs die UV- und blaues Licht absorbieren die Netzhaut schützen können.
Ab ungefähr fünfzig Jahren nimmt die natürliche Akkommodationsfähigkeit des Auges ab, das heisst das Auge kann nicht mehr von fern nach nah fokussieren und eine Brille wird nötig. Die Fähigkeit zu akkommodieren kommt auch nach der Operations des grauen nicht mehr zurück.
Es gibt besondere Kunstlinsen, die das Sehen in Nähe und Ferne mit beiden Augen ermöglichen. Nicht alle Augen eignen sich für solche sogenannten Multifokallinsen. Voraussetzung ist eine klare, reguläre Hornhaut und eine intakte Netzhaut.
Im Gegensatz zu Monofokallinsen wird bei Multifokallinsen Licht nicht zu einem einzigen Punkt gebündelt, sondern gleichzeitig auf mehrere Punkte aufgeteilt. Dies ermöglicht eine sogenannte «Pseudoakkommodation». Bei den meisten dieser multifokalen IOLs ist die Lichtbrechung in den zentralen Arealen des Implantates eher für nähere Distanzen und diejenigen der Peripherie eher für die Ferne. Da die Pupille zum Sehen in die Nähe kleiner wird macht das Sinn. Ein intaktes Pupillenspiel ist für den Erfolg dieser IOLs folglich eine Voraussetzung.
Je nach Art des Implantats wird das Licht unterschiedlich verteilt auf Ferne, Mitteldistanz und Nähe. D.h. nur ein Teil des Lichtes aus einer bestimmten Distanz wird so gebrochen dass ein scharfes Bild auf der Netzhaut entsteht. Dies führt zu einer leicht reduzierten Kontrastwahrnehmnung und schwarze Buchstaben auf einem weissen Blatt werden gräulich wahrgenommen. Durch die multifokale Optik der IOL entsteht zudem Streulicht was zu folgenden Phänomenen führen kann:
Diese Phänomene sind abhängig von Patientenauge und von der implantierten IOL unterschiedlich stark ausgeprägt. In der Regel werde sie nach ein paar Monate nicht mehr wahrgenommen resp. vom Gehirn unterdrückt.
Wie der Name sagt wird das Licht auf drei Brennpunkte verteilt (Nähe, Mitteldistanz, Ferne). Der Schwerpunkt fällt auf die Nähe und die Ferne. Der Kontrast nimmt entsprechend vor allem in der Mitteldistanz ab. Die Multifokalität wird durch konzentrische Ringe auf der Linsenoberfläche erzeugt, was bei dem Sehen in der Dunkelheit zu Lichthöfen führen kann und somit besonders beim Autofahren in Dämmerung stören kann. Diese Lichthöfe, sogenannte «Halos», werden in den meisten Fällen nach den ersten drei bis sechs Monaten nach der Operation weniger oder gar nicht mehr wahrgenommen.
Vorteile:
Nachteile:
Wie bei der Trifokallinse wird das Licht auch bei EDoF- (Extended Depth of Focus) oderKomfort-Linse auf mehrere Areale aufgeteilt. Im Unterschied zur Trifokallinse sind die Übergänge mehrheitlich Lückenlos, sodass eine Art erweiterte, übergangslose Tiefenschärfe entsteht mit Schwerpunkt Mitteldistanz bis Ferne. Dadurch können Lichthöfe auf ein Minimum reduziert werden. Für entspannte Naharbeit, wie zum Beispiel Zeitunglesen, ist eine Einstärkenbrille nötig.
Vorteile:
Nachteile:
Vorteile:
Nachteile:
Bei der sogenannten "Instant Focus-Technologie" wird eine refraktive monofokale IOL mit einem sogenannten Axicon im Zentrum kombiniert. Dieses Axicon funktioniert wie eine EdOF-Optik und ermögliche kontinuierliches Sehen in Nähe und Mitteldistanz. Die peripheren resp. äusseren Anteile der Linse sind für die Sicht in die Ferne zuständig. Dies ermöglicht Sehen in die Nähe, mittlere Distanz und in die Ferne mit einem Minimum an Lichtphänomene (Halos).
Vorteile
Nachteile
Multifokale IOLs können auch kombiniert werden. Dabei werden beide Augen für die Ferne korrigiert. Beim nicht-Führungsauge wird eine Linse implantiert, die zusätzlich die Nähe scharf abbildet und beim dominanten Führungsauge wird eine IOL eingesetzt für die Fern- und Mitteldistanz.
Vorteile:
Nachteile:
Für die Linsenberechnung werden modernste Formeln verwendet, die ständig verbessert werden, dennoch muss mit einer Ungenauigkeit von ungefähr 0.5 Dioptrien gerechnet werden. Gerade bei multifokalen IOLs ist es wichtig, dass der Sehfehler des Auges möglichst genau korrigiert wird um die anspruchsvolle Optik des Implantates voll ausnutzen zu können. Bei ungefähr 20% unserer Patienten ist aus diesem Grund ein Paar Monaten nach dem Eingriff ein weiterer kleinerer Eingriff nötig
> mehr erfahren
Grundsätzlich machen wir sehr gute Erfahrungen mit Multifokallinsen, 20-30% unserer Patienten entscheiden sich für diese Art von IOLs, wobei die meisten auf Empfehlung zu uns kommen. Die Zufriedenheit unserer Patienten ist uns ein wichtiges Anliegen, deshalb versuchen wir bei der Voruntersuchung herauszufinden ob Sie für Multifokallinsen geeinget sind oder nicht.
Dies hängt nicht nur vom Zustand Ihrer Augen ab sondern auch von Ihren alltäglichen Gewohnheiten und Hobbies. Menschen, die viel Sport treiben oder sich oft im Freien aufhalten empfinden eine Brille häufig als störend und sind
Ungefähr die Hälfte unserer Patienten kommt direkt nach der Operation sehr gut mit dem neuen Sehvermögen zurecht und fühlt sich sehr wohl. Die andere Hälfte der Patienten müssen sich zuerst noch an die Pseudoakkommodation gewöhnen.
Wie kann ich abschätzen ob ich nach der Operation zufrieden sein werde?
Patienten, die vor der Operation schon multifokale Kontaktlinsen getragen haben, sowie weitsichtige Patienten gewöhnen sehr schnell ans neue Sehen und sind entsprechend schneller zufrieden.
Patienten, welche in die Ferne stets gut gesehen haben und nur eine Lesebrille benötigten beklagen nach der Operation in der Regel darüber, dass das Sehen in der Nähe zwar ohne Brille sehr gut funktioniert aber die Sehschärfe in der Ferne leicht schlechter geworden ist.
Kurzsichtige Patienten sind schnelle zufrieden mit dem Sehen in die Ferne, wobei diese anfangs Mühe haben in der Nähe scharf zu sehen.