In den meisten Fällen kann ein erfahrener Augenarzt eine Blickdiagnose stellen resp. anhand der Lokalisation und des Anscheins des Tumors beurteilen um welche Art von Wucherung es sich dabei handelt. Beispiele für gutartige Veränderungen am Augenlid sind das Gerstenkorn, das Hagelkorn, Warzen oder auch Fettablagerungen in der Lidhaut, sogenannte Xanthelasmen, sowie Blutschwämme.
Bei gutartigen Befunden ist eine abwartende Beobachtung mit Fotodokumentation oft ausreichend. Dadurch, dass die Augen sehr zentral im Gesicht liegen sind Tumore in diesem Bereich häufig kosmetisch störend. Mit einem kleineren Eingriff lassen sie sich meist einfach in lokaler Betäubung entfernen. Falls nicht sicher ausgeschlossen werden kann ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt wird das entfernte Gewebe zur histologischen Aufarbeitung ins Labor eingesandt.
Papilloma sind kleine gutartige Tumore oder Warzen, die häufig im Bereich der Augenlider wachsen.
Xanthelasmen sind scharf begrenzte, gelblich bis rötliche Cholesterin-Ablagerungen in der Haut. Bei der Hälfte der betroffenen Patienten besteht eine Dyslipidämie d.h. erhöhte Blutfettwerte, welche zusätzlich Artheriosklerose verursachen können. Bei ungefähr 40% der Patienten treten Xanthelasmen auch nach chirurgischer Entfernung wieder auf. Die Läsionen können auch mit Laser oder mittels Vereisung entfernt werden wobei das Risiko für ein Wiederkehren höher ist als bei der chirurgischen Entfernung des betroffenen Hautareals.
Die Blutfettwerte sollten bei Patienten mit Xanthelasmen durch den Hausarzt überprüft und ggf. behandelt werden.
Zysten sind Hohlräume im Gewebe, die mit einem feinen Häutchen ausgekleidet sind. Meist entstehen diese durch eine Abflussbeeinträchtigung z.B. einer Drüse. Eröffnen und Entleeren einer Zyste alleine führt dazu, dass diese sich im Laufe der Zeit wieder füllt, es muss also auch die Wand der Zyste entfernt werden um das Problem langfristig zu beheben und ein Rezidiv zu verhindern.
Meist betreffen gutartige Lidtumore lediglich die obersten Hautschichten und können deshalb einfach entfernt werden. Gestielte oberflächliche Papillome können unter dem Stiel mittels «Shaving» abgeschnitten werden. Bei grösseren Papillomen oder Xanthelasmen wird die gesamte Haut entfernt. Stiel des Tumors Bei grösseren Papilloma ist eine Lokalanästhesie nötig und im Zweifelsfall wird das entfernte Gewebe zur histologischen Beurteilung eingesandt.
Bei grösseren Lidwarzen müssen auch kleine Gefässe verödet werden um die Blutung zu stillen. In diesem Fall werden nichtbetroffene Hautareale mobilisiert um denDefekt nach der Exzision spannungsfrei decken. Tiefe Gewebeschichten werden mit selbstauflösenden Fäden adaptiert und die oberflächliche Haut wird mit Nylonfäden vernäht.
Nein, dass sich ein Lidtumor ohne Behandlung zurückbildet ist sehr unwahrscheinlich.
Nein, bei gestielten Papillomen spürt man nur einen kurzen Piecks und bei tieferen Papillomen wird der Operationsbereich mit Lidocain betäubt.
Sie sollten in den ersten zwei Wochen die Wunde trocken halten, nicht daran reiben und sich nicht Schminken. Tobradex Augensalbe zweimal täglich verhindert Infekte und Entzündungen.
Ungefähr eine Woche nach dem Eingriff werden ggf. Fäden, die sich nicht von selbst auflösen, entfernt.
Ja, falls nicht das gesamte Tumorgewebe entfernt wird, kann derselbe Lidtumor wieder nachwachsen. Wir versuchen deshalb den Tumor in Toto als ganz zu entfernen.